Studie: Internetnutzung führt nicht zu psychischen Beeinträchtigungen

Die Annahme, dass Internetnutzung die psychische Gesundheit beeinträchtigt, ist weit verbreitet. In einer Studie der Universität Oxford mit den Daten von zwei Millionen Menschen aus 168 Ländern wurden nun aber keine eindeutigen Belege dafür gefunden. Die Forscher fordern die Technologiekonzerne aber auch auf, der Wissenschaft mehr Daten zur Verfügung zu stellen.

Insbesondere vor den Auswirkungen auf Jugendliche werde oft gewarnt, etwa durch soziale Medien und Onlinespiele. Im Untersuchungszeitraum von 2005 bis 2022 seien aber „nur geringe und widersprüchliche Veränderungen des weltweiten Wohlbefindens und der psychischen Gesundheit“ zu verzeichnen gewesen – und diese deuten nicht eindeutig auf einen Zusammenhang mit der Nutzung des Internets hin. Der Einfluss sei „allenfalls gering“.

Weitere Studien zu diesem breiten Themenfeld seien aber notwendig, so die Studienautoren. Denn im Grunde müsste das Verhalten von Userinnen und Usern direkt auf den unterschiedlichen Onlineplattformen erforscht werden, dazu fehle es aber an Daten.

Direkte Auswirkungen „nicht feststellbar“

Für ihre Studie, die nun im Fachjournal „Clinical Psychological Science“ (sobald online) erschienen ist, stellten die Wissenschaftler Statistiken zur Internetnutzung und mobilen Breitbandverbindungen Daten zur psychischen Gesundheit und zum mentalen Wohlbefinden von zwei Millionen Menschen in 168 Ländern gegenüber.

Zur psychischen Gesundheit wurden Schätzungen zu Depressionen, Angststörungen und Selbstverletzungen auf der Basis von Gesundheitsdaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herangezogen. Das mentale Wohlbefinden wurde anhand von Daten aus persönlichen und telefonischen Befragungen in der jeweiligen Erstsprache der Befragten bewertet.

„Wir haben die umfangreichsten Daten zum psychischen Wohlbefinden und zur Internetnutzung untersucht, die jemals untersucht wurden – sowohl im zeitlichen als auch im demografischen Zusammenhang“, so Vuorre in einer Aussendung der Universität Oxford. Direkte Verbindungen konnten in der Studie aber nicht festgestellt werden, die Ergebnisse deuten lediglich auf kleine und uneinheitliche Zusammenhänge hin.

„Bestimmte Gruppen nicht stärker gefährdet“

„Wir haben sehr intensiv nach einem eindeutigen Beleg gesucht, der einen Zusammenhang zwischen Technologie und Wohlbefinden herstellt, ihn aber nicht gefunden“, so Przybylski. „Wir haben sorgfältig geprüft, ob es etwas Besonderes in Bezug auf Alter oder Geschlecht gibt, aber es gibt keine Beweise, die die weitverbreitete Vorstellung stützen, dass bestimmte Gruppen stärker gefährdet sind.“

Die Forscher filterten die Ergebnisse unter anderem auch nach Alter und Geschlecht, beispielsweise in Bezug auf Frauen oder junge Mädchen. Doch auch in diesen Gruppen fanden sich keine Muster, die auf einen Zusammenhang zwischen mentalem Wohlbefinden, psychischer Gesundheit und der Nutzung von Internettechnologien und Onlineplattformen hindeuten. Im Durchschnitt der 168 Länder nahm die Lebenszufriedenheit etwa bei Frauen in den vergangenen knapp zwei Jahrzehnten laut der Studie sogar zu.

Marketing ja, Wissenschaft nein

Vuorre und Przybylski betonen aber auch, dass die Erforschung dieses weitreichenden Themenbereichs durch methodische Mängel erschwert werde. Für letztendlich schlüssige und differenziertere Belege für die Auswirkungen von Internetnutzung auf den Menschen fehlt es laut den Autoren an Daten. Diese Daten seien vorhanden „und werden von den globalen Technologieunternehmen zu Marketing- und Produktverbesserungszwecken laufend analysiert, sind aber leider für unabhängige Untersuchungen nicht zugänglich“, heißt es in der Studie.

Mehr Transparenz ist laut den Forschern „von entscheidender Bedeutung“, um die Auswirkungen internetbasierter Technologien auf die Gesellschaft zu untersuchen. Sie fordern daher eine verstärkte Zusammenarbeit von Technologiekonzernen mit der Wissenschaft.

Schlechte Führung macht krank

Kurzzeitiger Stress kann aktivierend sein und sich positiv auf die Leistung auswirken. „Wird aus der Ausnahme allerdings ein Dauerzustand, den die Führungskraft nicht durch Unterstützung abfedert, kann Stress mittelfristig krank machen“, so das Meinungsforschungsinstitut Gallup.

In Österreich fühlen sich 36 Prozent im Job gestresst, zeigt der Report „State of the Global Workplace 2023“. Das erhöht die Wechselbereitschaft. Gefühlter Stress komme nicht von ungefähr. Er gehe oft mit einer niedrigen emotionalen Bindung an den Arbeitgeber einher.

„Stress ist langfristig Gift für die Unternehmenskultur und damit auch den wirtschaftlichen Erfolg“, so Gallup-Direktor Marco Nink. Hierzulande ist der Erhebung zufolge nur jeder Zehnte (11 Prozent) emotional stark an seinen Arbeitgeber gebunden. 79 Prozent machten Dienst nach Vorschrift, 13 Prozent hätten sogar bereits innerlich gekündigt.

Im internationalen Vergleich fühlen sich in Österreich weniger bei der Arbeit gestresst – in Europa sind es im Schnitt 39 Prozent, in Deutschland 42 Prozent und weltweit 44 Prozent.
Gute Führung sorgt für weniger Stress

Eine schwache emotionale Bindung an den Arbeitgeber fördere die Wechselbereitschaft. „Entgegenwirken können Unternehmen mit der Qualität der erlebten Führung“, so Nink. Beschäftigte unter guter Führung fühlten sich weniger gestresst und mehr gebunden als Beschäftigte, deren emotionale Bedürfnisse am Arbeitsplatz übersehen würden.

Im Vergleich aller zehn Weltregionen herrscht in Europa laut Umfrage mit im Schnitt 13 Prozent der niedrigste Grad emotionaler Mitarbeiterbindung – in Deutschland sind es 16 Prozent, in der Schweiz elf und in Großbritannien zehn Prozent. Weit unter dem europäischen Durchschnitt liegen Frankreich mit sieben und Italien mit nur fünf Prozent. Weltweit fühlen sich durchschnittlich 23 Prozent emotional eng mit dem Arbeitgeber verwoben.
Führungs-, nicht Arbeitskultur als Auslöser

Oft würden „kulturelle Faktoren“ als Grund für die schwache emotionale Mitarbeiterbindung in Europa angegeben. „Allerdings liegt das Problem nicht in der Arbeits-, sondern in der Führungskultur“, hielt Nink fest. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass bei Unternehmen, die aktiv an der Qualität der erlebten Führung und des Arbeitsumfeldes arbeiten, sich die emotionale Bindung ihrer Mitarbeitenden deutlich steigern lässt“, so der Gallup-Experte.

„Wenn Arbeitgeber die emotionale Bindung aktiv fördern und sich um das Wohlergehen ihrer Beschäftigten kümmern, reduzieren sie nicht nur deren Stress, sondern stärken neben der Gesundheit und Leistungsfähigkeit auch ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitgebermarke“, so Gallup-Partnerin Pa Sinya.
Viele rechnen sich Chance auf neuen Job aus

Unzufriedene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer könnten schneller weg sein als gedacht. Derzeit bewerten viele die Chance, einen neuen Job zu finden, als durchaus positiv, zeigt die Erhebung. In Österreich geben 50 Prozent der Befragten an, es sei eine gute Zeit, den Arbeitgeber zu wechseln. Europaweit liegt der Schnitt bei 56 Prozent.

Für den vorliegenden Bericht wurden weltweit 122.416 Beschäftige in 145 Ländern befragt, 18.262 davon in 38 Ländern Europas. Die Interviews wurden laut Gallup zwischen April 2022 und März 2023 telefonisch oder persönlich durchgeführt. Die Auswahl der Befragten sei nach dem Zufallsprinzip erfolgt.

Kein Arbeitsplatzabbau durch KI – OECD-Studie

Künstliche Intelligenz (KI) kann in einem sehr breiten Feld Aufgaben übernehmen, die davor von Menschen geleistet wurden. Zu einem Abbau von Jobs ist es deshalb aber noch nicht gekommen – allenfalls hat KI-Nutzung das Beschäftigungswachstum verlangsamt, ergab eine OECD-Studie mit österreichischer Beteiligung.

Der Untersuchung der OECD in Kooperation mit der KMU Forschung Austria liegen knapp 100 Fallstudien in acht Ländern zugrunde, davon 18 aus Österreich. Unterstützung gab es vom Sozialministerium. Hinweise auf Kündigungen wegen der KI „finden sich in den Fallstudien nur in begrenztem Umfang“, so die Studie. In den wenigen Fällen seien die Betroffenen in anderen Bereichen des Unternehmens untergekommen. Teilweise habe es aber keine Nachbesetzungen von Pensionierungen oder natürlichen Abgängen gegeben, wenn Aufgaben von einer KI übernommen wurden.

Im Gegenzug habe starke Nachfrage zu mehr Beschäftigung in Berufen mit KI-Bezug geführt. Auch auf dem Gebiet der KI selber seien neue Arbeitsplätze entstanden. „KI-Nutzung führt eher zur Umorganisation von Tätigkeiten als zu tatsächlichen Arbeitsplatzverlusten“, heißt es in der OECD-Studie. Teils werde die KI als Unterstützung genutzt, damit Menschen schneller, fehlerfreier oder sicherer arbeiten können, ohne dass sich ihr Tätigkeitsprofil grundlegend ändert.

Wegfall monotoner Aufgaben

Häufig habe die Arbeitsersparnis durch KI zu mehr Bedarf an menschlicher Arbeit im Umfeld der KI geführt. „Die anderen Aufgaben waren in der Regel Tätigkeiten, bei denen menschliche Arbeitskräfte nach wie vor über komparative Vorteile verfügen“, so die OECD. Tätigkeiten, die Empathie, soziale Interaktion und bestimmte Arten der Entscheidungsfindung erfordern, würden „wahrscheinlich immer besser von Menschen erledigt werden“, so die Einschätzung der Befragten in den Fallstudien.

Die Auswirkungen auf das Kompetenzniveau sind laut Studie differenziert zu sehen. Bei einem großen Teil sei im neuen Umfeld keine zusätzliche Kompetenz nötig, aber bei einem „wesentlichen Anteil der Fallstudien“ waren höhere und breiter gestreute Kompetenzen nötig. Nur im verarbeitenden Sektor gab es auch Beispiele, wo die Kompetenzanforderungen wegen der Automatisierung sanken.

„Die Fallstudien liefern überzeugende Belege dafür, dass KI die Beschäftigungsqualität erhöht“, so die Studie. Oft fielen monotone Inhalte weg, die Arbeit werde interessanter und auch das Arbeitspensum sinke. Es könne aber auch die Arbeitsintensität wegen höheren Leistungszielen steigen. Nun seien politische Weichenstellungen entscheidend. Würden Beschäftigte bei der Einführung von KI eingebunden, verringere das die Furcht vor einem Arbeitsplatzverlust und stärke ihre Bereitschaft, sich mit KI-Technologien auseinanderzusetzen.

Post-Covid-Syndrom eher selten

Beim größten Teil der Covid-19-Patienten heilt die Infektion schnell vollständig aus. Ein Teil der Betroffenen leidet aber zunächst an einem Post-Covid-Zustand (länger als vier Wochen nach der Infektion). Nur ein geringer Prozentsatz hat ein echtes Post-Covid-Syndrom. Rund drei Prozent der von der Akuterkrankung Genesenen benötigen schließlich umfassende Hilfe. Das erklärten Expertinnen und Experten gestern beim Österreichischen Impftag in Wien.

Abgeschlagenheit, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Schwindel, Kopfschmerzen, Atemnot, Riech- und Geschmacksverlust etc. sind häufige Beschwerden bei Menschen, die sich von einer Covid-19-Erkrankung schlecht bis kaum erholen. Hier gibt es ein Kontinuum von leichten bis sehr schweren Beeinträchtigungen. Was zu Beginn Long Covid genannt wurde, wird mittlerweile in der Medizin durch Post-Covid mit immer genaueren Definitionen ersetzt.

Bis zu vier Wochen nimmt man eine „normal“ erscheinende Zeit bis zur vollständigen Erholung als mögliche Akutphase von Covid-19 an. Von „anhaltenden Symptomen“ spricht die österreichische Leitlinie für Ärzte bei Problemen im Zeitraum von vier bis zwölf Wochen. Das Post-Covid-Syndrom bezeichnet nach einer Erkrankung anhaltende Probleme über mehr als zwölf Wochen hinweg ohne andere erkennbare Ursachen.

2,5 G Regel am Arbeitsplatz

Mückstein kündigt „2,5-G-Regel“ am Arbeitsplatz an. Aus der „3-G“-Regel am Arbeitsplatz, die ab 1. November gilt, soll laut Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) bereits Mitte November „2,5-G“ werden – also geimpft, genesen oder PCR-getestet. „Das heißt, auch hier werden wir mit der 14-tägigen Übergangsfrist, wo noch alternativ FFP2-Masken akzeptiert werden, ab 15. November eine ‚2,5-G‘-Regelung am Arbeitsplatz machen“, sagte Mückstein gestern Abend in der ZIB.

Zur Umsetzung der „2,5-G-Regel“ am Arbeitsplatz gebe es noch weitere Gespräche mit den Sozialpartnern, hieß es aus Regierungskreisen am Abend.

Der Stufenplan der Bundesregierung sieht vor, dass ab 400 belegten Intensivbetten Antigen-Tests nicht mehr als Testnachweis gelten. Ungeimpfte müssen dann einen aktuellen PCR-Labortest vorweisen. Mit Stand gestern lagen österreichweit 280 Covid-19-Patienten und -patientinnen auf Intensivstationen – um 15 mehr als am Vortag. Mückstein geht davon aus, dass Ende nächster Woche der Wert von 400 belegten Intensivbetten erreicht sein wird.

3 G Verordnung am Arbeitsplatz

Das Gesundheitsministerium hat jene Verordnung vorgelegt, mit der die „3-G-Regel“ am Arbeitsplatz praktisch flächendeckend umgesetzt wird. Für den Wintertourismus interessant ist, dass man Apres-Ski nur noch geimpft, genesen oder PCR-getestet feiern kann. In sonstigen Freizeiteinrichtungen sind auch Tests an Ort und Stelle möglich. In Seilbahnen ist neben „3-G“ weiter eine FFP2-Maske anzulegen.

Zentral in der Verordnung ist jedoch die Vorgabe, ab November „3-G“ am Arbeitsplatz anzuwenden. Bis Mitte des Monats gibt es noch eine Übergangsfrist, während der man alternativ eine FFP2-Maske anlegen kann. Doch dann heißt es praktisch für jeden, getestet, während der vergangenen 360 Tage geimpft oder im letzten halben Jahr genesen zu sein.

Denn die Formulierung in der Verordnung lautet: „Arbeitnehmer, Inhaber und Betreiber dürfen Arbeitsorte, an denen physische Kontakte zu anderen Personen nicht ausgeschlossen werden können, nur betreten, wenn sie über einen 3G-Nachweis verfügen. Nicht als Kontakte im Sinne des ersten Satzes gelten höchstens zwei physische Kontakte pro Tag, die im Freien stattfinden und jeweils nicht länger als 15 Minuten dauern.“

Die Psychologie der Corona-Krise

Eine Seuche bricht aus und vieles scheint vergessen: Kriege, Hunger, Gewalt, die Not der Flüchtlinge – auch der Klimawandel. Krisen werden weltweit durch die Pandemie noch dramatischer. Schauen wir nur nicht mehr hin? Eine Umweltpsychologin der Uni Salzburg erklärt, warum dieses Coronavirus, das jeden treffen kann, ganz besondere Ängste weckt.

 ZEIT ONLINE: Frau Uhl-Hädicke, Sie erforschen, wie Menschen auf Krisen reagieren. Kann man aus der aktuellen Lage etwas für andere Situationen lernen?

Isabella Uhl-Hädicke: Ja, man kann von Krisen lernen – aber nur für Fälle, die ähnlich sind. Die Corona-Pandemie ist momentan sehr präsent, recht plötzlich aufgetreten und für viele bedrohlich. Andere Herausforderungen wie der Klimawandel kommen dagegen langsamer daher.

ZEIT ONLINE: Auch bei Sars-CoV-2 kam die Betroffenheit eher schleichend. Obwohl in China die Lage seit Wochen dramatisch war, brauchten wir hierzulande lange, um die Krankheit wirklich ernst zu nehmen. Erkennt der Mensch neue Gefahren nur langsam?

Menschen versuchen, irgendwie die Kontrolle wiederzuerlangen.

Uhl-Hädicke: Wir sind Gewohnheitstiere. Veränderungen sind für uns schwierig. Aber meines Erachtens hat im Fall von Corona der Panikmechanismus extrem gut funktioniert. Hier in Österreich begannen schon die Hamsterkäufe, als es noch keinen einzigen bestätigten Fall gab.

ZEIT ONLINE: Warum rannten die Leute dann los?

Uhl-Hädicke: Weil sie einen Kontrollverlust spürten. Wir Menschen versuchen, irgendwie die Kontrolle wiederzuerlangen – indem wir Masken kaufen oder Desinfektionsmittel oder was auch immer. Dann haben wir das Gefühl, wir sind gewappnet, zumindest teilweise.

ZEIT ONLINE: Es geht also um das Gefühl, wieder Kontrolle zu gewinnen?

Uhl-Hädicke: Genau. Wenigstens im Kleinen können wir unsere Welt kontrollieren. Das ist das Gefühl einer zumindest geringen Form von Selbstwirksamkeit.

ZEIT ONLINE: Angesichts des Coronavirus unternehmen viele Menschen tatsächlich etwas. Warum ändern sie bei einer Bedrohung wie dem Klimawandel ihr Verhalten weniger stark?

Uhl-Hädicke: Der Klimawandel kommt schleichend daher, das macht ihn für viele schwerer greifbar. Auch wenn er in seinem Ausmaß letztlich vermutlich viel bedrohlicher für uns alle ist als das Coronavirus, löst er nicht dieselbe Art von Panikgefühl aus. Viele empfinden vor allem Ohnmacht. Unsere Studien zeigen, dass viele Menschen denken, als Einzelne könnten sie ohnehin nichts bewirken.

AUVA: Corona-Infos zum Arbeitnehmerschutz für Arbeitgeber

CORONAVIRUS: Informationen für Arbeitgeber zum Arbeitnehmerschutz

Hier finden Sie Informationen für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zu Schutzmaßnahmen betreffend Coronavirus.


Studie: Langfristige Gesundheitsbeeinträchtigungen durch Büroarbeit

Folgen von Büroarbeit: Krummer Rücken vom stundenlangen Sitzen. Zur Studie

Forscher haben eine Wachspuppe entworfen, um die Gesundheitsrisiken im Büro zu zeigen. Sie warnen: Künftig könnten neun von zehn Büroangestellte so aussehen wie Emma (Standard 10.11.2019).

Emma ist nur eine Wachspuppe, wie sie im Madame Tussauds zu finden sein könnte, aber sie visualisiert, wie Experten sich Büroangestellte in 20 Jahren vorstellen: mit so einigen gesundheitlichen Problemchen und Problemen. Emma hat auffällig viele Haare in den Ohren, und ihre Nasenflügel sind wegen der schlechten Luftqualität an ihrem Arbeitsplatz gerötet. Stressbedingt ist die Haut auf ihren Armen gereizt.

Die lebensgroße Puppe ist das anschauliche Ergebnis einer aktuellen Studie mit dem Titel „The Work Colleague Of The Future“ („Der Arbeitskollege der Zukunft“). Dafür gaben rund 3000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus Deutschland, Großbritannien und Frankreich Auskunft über ihren gesundheitlichen Zustand. 50 Prozent berichten von gereizten Augen, 49 Prozent von Rückenproblemen und 48 Prozent von Kopfschmerzen. In Auftrag gegeben wurde die Studie vom Büroausstatter Fellowes, durchgeführt von einem Team rund um den Zukunftsforscher William Higham.

80 Prozent am Schreibtisch

Büroarbeit, warnt Higham in der Zeitung „The Independent“, werde uns „sehr krank machen“. Das mit Abstand Schädlichste dabei, heißt es in dem Bericht des Forschers, sei das lange Stillsitzen, das Muskel-Skelett-Beschwerden, Gewichtszunahme, Durchblutungsstörungen, erhöhten Blutdruck, Herzkrankheiten oder Diabetes zur Folge haben könne. Noch beunruhigender seien Statistiken, „die einen Zusammenhang zwischen langem Sitzen und einem erhöhten Risiko für verschiedene Krebserkrankungen herstellen“.

Wie Higham aufzeigt, arbeiten weltweit mehr Menschen in Büros als in irgendeiner anderen Arbeitsumgebung. Der durchschnittliche deutsche Büroangestellte verbringt offenbar über 80 Prozent seines Arbeitstags am Schreibtisch. 81 Prozent der britischen Büroangestellten mehr als vier Stunden pro Tag, 45 Prozent über sechs. Französische Angestellte verbringen etwa ein Drittel des Tages sitzend.

Beim langen Sitzen verspannen Nacken und Schultern. Die Wirbelsäule ist weniger flexibel, da sie den Druck abfängt, und das Becken ist verdreht, schreibt Higham. „Kein Wunder, dass Rückenschmerzen inzwischen zu einem globalen Problem geworden sind.“

Nackenschmerzen und Migräne

Fatal seien aber auch die schlechten Arbeitsbedingungen in den Büros: Es mangele an natürlichem Licht und Frischluft. Wer jeden Tag seine Arbeit dort verrichtet, leide häufig an Migräne und Augenproblemen. Er sei außerdem anfälliger für Virusinfekte, was daran liege, dass die falsche Lufttemperatur die Ausbreitung von Viren fördert. Außerdem trocknen die Nasenschleimhäute aus, das Atmungssystem kann die Luft nicht mehr so gut filtern, und so dringen Viren und Bakterien leichter in den Körper ein.

Die Büroarbeit führe zudem zu psychischen Beschwerden wie Konzentrationsproblemen und einer schlechteren Merkfähigkeit (durch den Informationsüberfluss) oder Schlafmangel (durch die Bildschirmbeleuchtung und die Überlastung).

Higham warnt, dass bald neun von zehn Büroarbeiter so aussehen könnten wie Emma – wenn sie ihre Arbeitsweise nicht radikal ändern. Nur wie?

Wichtig sei zunächst, regelmäßig seine Sitzposition zu ändern, sagt Arbeitsmedizinerin Gabriele Strobl. Sie spricht von „dynamischem Sitzen“. Das bedeutet, dem spontanen Bedürfnis, sich zu strecken oder anders hinzusetzen, unbedingt nachzukommen. Wer die Möglichkeit hat, zwischendurch an einem Stehtisch zu arbeiten oder dort Besprechungen abzuhalten, solle sie unbedingt nützen. Auch kurze Pausen, in denen man aufsteht und ein paar Schritte geht, seien essenziell. Durch diese Positionswechsel wird der Rücken entlastet und der Körper besser durchblutet.

Der Computermonitor sollte mindestens eine Armlänge entfernt platziert sein. Denn steht der Bildschirm zu nahe, ist die Körperhaltung verkrampft, und es kommt zu Schmerzen in den Schultern und im Nacken und zu einer schlechten Haltung wie bei Emma. Ideal ist, den Bildschirm so einzustellen, dass man leicht schräg nach unten schaut. „Viele stellen ihn zu hoch ein“, weiß Strobl. Sie empfiehlt, aufrecht im Sessel zu sitzen oder das Becken leicht nach vorne zu kippen. Der Rücken bleibt so in einer natürlichen Haltung. Davon, die Beine übereinanderzuschlagen, rät sie ab – besser ist es, wenn beide Füße fest auf dem Boden stehen.

Alle 50 Minuten weg vom Bildschirm

Gegen trockene, gerötete Augen helfe eine Bildschirmpause alle 50 Minuten. Damit sich die Augen entspannen können, sollte man immer wieder bewusst blinzeln, in die Ferne schauen oder die Augen schließen. Aber auch ausreichend zu trinken sei maßgeblich. Die gängige Empfehlung aus der Arbeitsmedizin lautet: mindestens 1,5 Liter pro Tag.

Damit sich keine Fettpölsterchen bilden, ist, wenig überraschend, Bewegung wichtig – und zwar auch nach der Arbeit. Erwachsene sollten zumindest auf zweieinhalb Stunden pro Woche kommen, sagt Strobl. Die Expertin rät außerdem, „einmal pro Tag wirklich zu entspannen“.

Arbeitgeber seien gefragt, den Arbeitnehmern die so wichtige Freizeit zu gewährleisten. Sie müssten für ausreichendes Licht und eine gute Luftqualität in den Büros sorgen und die Arbeitsplätze mit vernünftigen Büromöbeln ausstatten. Es brauche unterschiedliche Arbeitsmöglichkeiten und genügend Pausenräume, sagt wiederum Higham. Er regt außerdem dazu an, „Walk-and-Talk-Meetings“ einzuführen.

In manchen Bereichen würden die Menschen immer gesundheitsbewusster, schreibt der Zukunftsforscher. „Andere ignorieren sie aber“. Für eine intakte Gesundheit reicht es nicht, gesund zu essen und einmal pro Woche die Yogamatte auszurollen – im Büro warten die Gesundheitsfallen. Aber wie Arbeitsmedizinerin Strobl sagt: „Wir können einiges tun, um nicht Emma zu werden.“

 

Fachthema AMS-Algorithmus – wissenschaftliche Kritik

Wir sind fünf Wissenschaftler*innen von der TU Wien, der WU Wien und der Universität Wien, mit einem diversen Hintergrund in Künstlicher Intelligenz, Mathematik, Wirtschaftsinformatik, Kognitionswissenschaften, Sozialwissenschaften und Wissenschafts- und Technikforschung (STS). Wir forschen seit einiger Zeit zum AMS-Algorithmus und wundern uns über die aktuelle Debatte zum  AMS -Algorithmus.

Echte Transparenz

Immer wieder wurde seitens des AMS von Transparenz in Bezug auf den AMS-Algorithmus gesprochen. Ob und inwiefern Transparenz in einem produktiven Ausmaß vorliegt, misst sich daran, inwieweit ein wissenschaftlicher Diskurs möglich ist, der auf belegbaren Fakten und Daten basiert. Echte Transparenz würde bedeuten, dass ebendiese belegbaren Fakten und Daten seitens des AMS bereitgestellt werden. Leider wurde dem bisher nicht in zufriedenstellender Weise nachgekommen: Von den 96 Modellvarianten, die sich zu dem algorithmischen System bündeln, wurden nur zwei veröffentlicht, und eine davon erst auf Anfrage. Auch die entsprechenden Fehlerquoten der 96 Modellvarianten sind weitestgehend unbekannt.

Dass es überhaupt eines regen Schriftverkehrs und mehrerer Anfragen bedarf, um auch nur einen Bruchteil der benötigten Informationen zu erhalten, ist unzumutbar und widerspricht dem Postulat der Transparenz. Vielmehr sollte das AMS als Träger von öffentlicher Verantwortung der versprochenen Transparenz eigeninitiativ nachkommen und Anstrengungen unternehmen, die entsprechenden Modellvarianten, Daten und Fakten belegbar, nachvollziehbar und hinreichend anonymisiert aufzubereiten, um eine Analyse im Zuge eines breiten demokratischen Diskurses zu ermöglichen. Die Beurteilung, inwieweit Transparenz für eine ausreichende wissenschaftliche Debatte vorliegt, obliegt der Wissenschaft und kann nicht durch Behauptungen durch Verantwortliche des AMS auf ihren privaten Internet-Seiten ersetzt werden. Derartige Veröffentlichungen auf privaten Kanälen sind nicht überprüfbar und unterliegen keiner angemessenen Kontrolle durch rechtsstaatliche Institutionen. Stattdessen ist die Kommunikation auf den entsprechenden offiziellen Kanälen des AMS, bei der echte Transparenz gelebt werden sollte, zu führen.

Wissenschaft lebt von einer kritischen Auseinandersetzung mit einer gemeinsamen Informationsgrundlage. Diese gemeinsame Informationsgrundlage existiert im Moment beim AMS-Algorithmus nicht und muss dringend hergestellt werden. Dies ist insofern bemerkenswert, dass sich diese gemeinsame Informationsgrundlage auch nach einer einjährigen medialen Debatte kaum geändert hat. Die Öffentlichkeit weiß fast genauso wenig wie vor einem Jahr über den tatsächlichen Einsatz von automatisierten Systemen beim AMS.

Um welche Technik geht es eigentlich?

Anders als vom AMS-Vorstand dargestellt, basiert der AMS-Algorithmus sehr wohl auf Trainingsdaten, in Form der Personendaten der vorhergehenden 4 Jahre und E

x-post Beobachtungen des Ausganges, und produziert Prognosen anhand der genannten 96 statistischen Modelle. Damit ist das System denselben Fehlerquellen – wie etwa Bias – unterworfen wie andere Systeme, die auf Trainingsdaten aufbauen. Jenseits von Fragen der Begriffsdefinition, was genau AI/KI sei oder nicht, sollte sich die Diskussion jedoch eher auf die Anwendbarkeit und Sinnhaftigkeit der gewählten technischen Methode sowie ihrer Risiken und Probleme konzentrieren.

Der zunehmende Trend zur Automatisierung von Verwaltungstechnologien geht auch mit einer besonderen Verantwortung gegenüber den Bürger*innen im Einzelnen und der Gesellschaft im Allgemeinen einher: Insbesonders ist es in diesem Kontext absolut geboten, Menschen im Zentrum dieser Systeme mit Würde und als Ganzes zu verstehen, anstatt eine reduktionistische Datensicht zum Maßstab des Erfolgs des Systems heranzuziehen. Es sollte hier eine Selbstverständlichkeit sein, dass ein solches System nicht ohne externe Evaluierung an teilweise strukturell benachteiligten Personengruppen pilotiert wird, bevor das System ausgereift ist und auch von unabhängigen wissenschaftlichen Expert*innen als solches bestätigt wurde – eine Forderung, die seit dem Bekanntwerden der ‚Evaluierungsphase‘ vom Oktober 2018 unbeantwortet bleibt.

Einsatz von Algorithmen als Grundsatzfrage

Der Einsatz derartiger automatisierter Systeme durch die öffentliche Hand ist eine Grundsatzentscheidung und muss in einer demokratisch legitimierten Gesellschaft auch gesamtgesellschaftlich diskutiert werden. Ein Teil dieses Diskurses ist hinreichende Transparenz; diese ist erst dann ausreichend, wenn sie die Adressat*innen ausreichend dazu befähigt, diesen Diskurs zu führen. Diese Debatte ist bisher nur angerissen worden; es stehen noch viele unbeantwortete Fragen aus, ohne deren Beantwortung eine tatsächlich transparente gesellschaftliche Debatte nicht möglich ist. Um darauf einzugehen, sind belegbare Daten und Fakten notwendig.

Dazu sei auch gesagt, dass die aktuelle Anwendung des AMS-Algorithmus in vielerlei Hinsicht nicht internationalen Standards entspricht. So hat der Europarat Anfang 2018 Empfehlungen für den öffentlichen Einsatz von Algorithmenveröffentlicht, (zu den Autor*innen gehört unter anderem einer der Autor*innen dieses Beitrags, Ben Wagner), die im Widerspruch stehen zum aktuellen Einsatz von Algorithmen durch das AMS. Auch diverse Kolleg*innen aus der Wissenschaft warnen explizit vor dem aktuellen Einsatz von Algorithmen durch das AMS, sowohl in Medienberichten als auch auf wissenschaftlichen Veranstaltungen, wie etwa eine Veranstaltung der Universität Wien zu Algorithmen in der Arbeitsvermittlung vom 23. April 2019. Auf dem Stand der Technik zu sein würde auch bedeuten, neben Transparenz auch die Endnutzer*innen wie Arbeitssuchende und AMS Betreuer*innen in den Prozess der Entwicklung von Informationssystemen einzubeziehen, um sicherzustellen, dass ihre Bedürfnisse und Ansichten gut berücksichtigt werden.

Mehr Lesen

Anerkennungskultur im Betrieb

SN-Interview mit Prof Siegrist, dem Pionier der Wertschätzungskultur im Betrieb.

Zum Nachlesen

Die Siegrist-Philosophie -Haltungen und Verhaltensweisen – Wie Führungskräfte den „Wertschätzungstank“ ihrer Mitarbeiter füllen können

Viele Studien belegen, Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern wirkt positiv auf das Commitment und die Motivation. Zunehmend wird auch die Wirkung von Wertschätzung auf die physische und psychische Gesundheit der Mitarbeiter anerkannt. Die richtigen Haltungen und die Verhaltensweisen vorausgesetzt, ist Wertschätzung ein Bestandteil guter Führung. Zudem sind die Effekte der Wertschätzung oft unmittelbar bei Wertschätzungsgeber und -nehmer wahrnehmbar.

Was vermissen Mitarbeiter in den meisten Fällen bei ihren Chefs?

Die Leiterin der Personalentwicklung eines großen Unternehmens betrachtet sorgenvoll die Antworten der jüngsten Ergebnisse ihrer Mitarbeiterbefragung: Es fehlt an Wertschätzung und Anerkennung. Als Führungskraft fragt sie sich: Was soll ich tun? Oder vielmehr: Was soll ich denn noch tun? Werden Führungskräfte direkt befragt, wie sie es mit Lob und Anerkennung halten, sagen einige: „Wir sind hier nicht zum Kuscheln da“. Die Mehrzahl antwortet aber, dass sie Wertschätzung geben, die Mitarbeiter respektieren und auch häufig loben. Trotzdem haben sie oftmals das ungute Gefühl, dass ihr Tun wirkungslos verpufft.

Aktuelle neurobiologische Forschungsergebnisse belegen: Führungskräfte leisten durch „richtige“ Wertschätzung einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheit, Motivation und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter. Umgekehrt gilt: Mitarbeiter mit leerem „Wertschätzungs-Tank“ können krank werden.

Vom Leiter des Instituts für Medizinische Soziologie, Professor Johannes Siegrist, stammt das Buch „Der Homo Oeconomicus bekommt Konkurrenz. Die Wiederentdeckung der Emotion in der Wirtschaft“. Darin belegt er, dass Arbeitsbedingungen mit dem Ziel der reinen Nutzenmaximierung krank machen – und zwar die Mitarbeiter. Davon sind bei weitem nicht nur diejenigen Mitarbeiter betroffen, die mit ihrem Selbstmanagement Probleme haben oder sich nicht gesund ernähren.   Weiterlesen

„Helden“-Check in Salzburger Betrieben

Auch 2019 haben sich auf Initiative der Salzburger Landesregierung wiederum strategische Projektpartner zur Initiative „Salzburger Männergesundheit“ zusammengeschlossen, um eine breit angelegte Kampagne zur Bewusstseinsförderung zum Thema „Männer & Vorsorge“ zu starten und echte Gesundheits-Screenings direkt in Salzburgerbetrieben anzubieten.

„Die Statistiken zeigen uns, dass zu viele Männer zu unbedacht mit ihrer eigenen Gesundheit umgehen. Das klassische Männerbild akzeptiert Stress und intensive zeitliche Belastung in der Arbeit, zusätzlichen Leistungsdruck in der Freizeit und die zusätzliche Rolle als perfekter Familienvater immer noch als Normalität. Dazu kommen oft noch eine unausgewogene Ernährung und Bewegungsmangel. Die Auswirkungen spürt man mittlerweile nicht mehr erst im Alter: Herzinfarkte, Schlaganfälle und Burn-Out betreffen immer mehr jüngere Männer an der Spitze ihrer Leistungsfähigkeit Deshalb ist es notwendig, bei Bewusstseinsbildung und Prävention anzusetzen und den Männern Möglichkeiten aufzuzeigen, was und wie sie noch mehr für ihre eigene Gesundheit tun können.“

Spitals- und Gesundheitsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Christian Stöckl.

Info

Arbeitsbedingungen bei Amazon

Überwachung, Disziplinierung, entwürdigende Vorschriften: Im Verteilzentrum in Niederösterreich weht laut einem Mitarbeiter ein rauer Wind. Amazon sieht das anders.

Wien – Maarten N. ist bei Amazon nicht mehr erwünscht: So sieht es zumindest der Niederländer selbst. Beim erst im vergangenen Herbst eröffneten Amazon-Verteilzentrum in Großebersdorf war er von Anfang an dabei. Jetzt hat er genug. Vor einigen Tagen hat er sich an die Gewerkschaft gewandt, weil ihm die Arbeitsbedingungen außerordentlich gegen den Strich gingen. Der Mann erhebt schwere Vorwürfe gegen den Onlineriesen, berichtet von Überwachung, Disziplinierungsmaßnahmen und erniedrigenden Vorschriften. Maarten N. ist bei Amazon als Leiharbeitskraft beschäftigt, wie mehr als 150 Beschäftigte vor Ort. Nur 16 Filialmanager seien bei Amazon direkt angestellt, sagt Barbara Teiber, Vorsitzende der Privatangestellten-Gewerkschaft GPA-djp, bei einem Pressegespräch in Wien. Operativ arbeite der Onlineriese ausschließlich mit Leiharbeitern.   Weiterlesen

Burnout-Syndrom als Krankheit anerkannt (WHO)

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erstmals Burnout als Krankheit anerkannt. Mit der am Montag in Genf bekannt gegebenen Entscheidung legen die Experten eine Definition vor, in der sie das Phänomen auf „chronischen Stress am Arbeitsplatz“ zurückführen. Fachleute diskutieren seit Jahrzehnten darüber, wie man Burnout definiert und ob es eine Krankheit ist.

Ärzte und Krankenversicherer orientieren sich bei ihrer Arbeit oft an der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD) der WHO. Darin ist Burnout künftig als Syndrom aufgrund von „chronischem Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet wird“ definiert.

Ausschließlich im beruflichen Zusammenhang
Dabei sehen die Gesundheitsexperten drei Dimensionen der Krankheit: ein Gefühl von Erschöpfung, eine zunehmende geistige Distanz oder negative Haltung zum eigenen Job, sowie verringertes berufliches Leistungsvermögen. Zudem weist die WHO darauf hin, dass der Begriff Burnout ausschließlich im beruflichen Zusammenhang und nicht „für Erfahrungen in anderen Lebensbereichen“ verwendet werden sollte.

Die neue Klassifikationsliste mit dem Namen ICD-11 soll im Jänner 2022 in Kraft treten.

Forum Prävention 2019

forum_präv

Studie zu „Schlafmangel/Regenerierung“

Wenn sich unter der Woche die Termine häufen, scheint es oft nur einen Weg zu geben, um sie alle wahrnehmen zu können: Der Schlaf muss kürzer ausfallen. Denn den könne man ja am Wochenende nachholen.

Lieber nicht, sagen Forscher der University of Colorado Boulder im Fachmagazin „Current Biology“. Zwar fühle man sich danach wacher, wenn man zum Ende der Woche hin länger schlafe. Doch die Schäden, die durch permanenten Schlafmangel verursacht würden, könnten nicht durch eine zusätzliche Ration aufgefangen werden, heißt es. Schlimmer noch: Die kontinuierliche Umstellung von zu wenig auf etwas zu viel Schlaf könnte sogar zu erhöhtem Stress und einem erhöhten Risiko für Diabetes führen.

Der Körper braucht den Schlaf, um sich zu regenerieren; es werden neue Informationen verarbeitet, Erinnerungen gespeichert und der Stoffwechsel wird ausgeglichen. Ist er einem Mangel ausgesetzt, nimmt der Körper zunehmend schlechten Zucker in den Zellen auf, er lagert mehr Fett an und das Erinnerungsvermögen wird reduziert. Unter unzureichender Nachtruhe neige man sogar dazu, mehr Kalorien aufzunehmen, wie das Forscherteam um Christopher Depner in der Studie herausgefunden hat. „Erholung nach Bedarf am Wochenende oder nachgeholter Schlaf scheint keine effektive Strategie zu sein, um die durch Schlafmangel hervorgerufenen Stoffwechselstörungen rückgängig zu machen“, schreibt der Co-Autor Kenneth Wright in der Publikation.  Weiterlesen

Demografischer Wandel am Arbeitsmarkt

Überdeckt vom vorherrschenden Jugendwahn am Arbeitsmarkt vollzieht sich in den heimischen Betrieben ein demografischer Wandel, der vielen noch immer nicht bewusst ist: Die Belegschaft altert, „Über 50“ hat zahlenmäßig „Unter 30“ längst überholt, noch heuer dürfte die Zahl der über 60-jährigen Arbeitnehmer in Österreich jene der unter 20-Jährigen erstmals überholen.

Bei den Männern hat sich die Beschäftigungsquote bei den 60- bis 64-jährigen binnen zehn Jahren um 20 Prozentpunkte auf knapp 40 Prozent verdoppelt. Sie ist damit jetzt schon höher als jene bei den unter 20-Jährigen, wo Geburtenrückgang und Höherqualifizierung an Schule und Uni die Quote drücken. Grund für das überdurchschnittliche Beschäftigungsplus bei den Älteren sind neben der Demografie die jüngsten Pensionsreformen, die vor allem Schlupflöcher in die Frühpension schlossen, aber auch die gute Arbeitsmarktlage. Weil nicht mehr so viele junge, entsprechend qualifizierte Arbeitskräfte nachrücken, sind die Betriebe oft auf die Älteren angewiesen.

Dennoch: In anderen EU-Staaten, vor allem die skandinavischen Länder, sind noch mehr Ältere in Beschäftigung. Dies liegt zum einen am höheren gesetzlichen Pensionsantrittsalter vor allem bei den Frauen, wo Österreich erst ab 2024 schrittweise angleicht und aufholen wird. Zum anderen gibt es unterschiedlichste Modelle von Teilpensionen oder Altersteilzeit, die die Statistiken verzerren.

Gallup – Studie zu Unternehmer-Arbeitszeiten

Die Arbeitszeit ist derzeit in aller Munde, dem neuen Arbeitszeitgesetz sei Dank. Viele heimische Selbständige können über die Diskussionen möglicherweise nur schmunzeln. Denn die Arbeitsintensität heimischer Unternehmer laut einer Umfrage sieht anders aus: 58 Stunden Arbeit pro Woche, im Schnitt an 5,9 Tagen. Besonders arbeitsintensiv sind die Branchen Agrar und Tourismus/Gastronomie mit 6,6 bzw. 6,4 Arbeitstagen pro Woche. Urlaub konsumieren Unternehmer im Schnitt nur 21 Tage pro Jahr, Wochenenden bereits mit eingerechnet.

Was Menschen dennoch in die Selbstständigkeit lockt, hat eine Gallup-Befragung von repräsentativ ausgewählten 1000 heimischen Unternehmern und Unternehmerinnen im Auftrag der Volksbank herauszufinden versucht. Ergebnis: Trotz der vielen Arbeit sind sie leidenschaftlich bei der Sache und zufrieden mit ihrem Unternehmerdasein, hieß es am Donnerstag bei der Präsentation.
Nur wenige wollen tauschen

93 Prozent der im Juni und Juli bundesweit Befragten erklärten, mit ihrem Unternehmerdasein zufrieden zu sein – und 79 Prozent, dass sie sich auch heute wieder sofort dafür entscheiden würden. Nur sechs Prozent erklärten, sie wären lieber Angestellte.

Bei der Frage nach der Work-Life-Balance gaben 58 Prozent an, über eher wenig oder kaum Freizeit zu verfügen. Je mehr Umsatz die Firma aufweist, desto eher bleiben Freiräume, Selbstständigen mit geringen Umsätzen gelingt das offenbar schwerer.
Jüngere wollen früher in Pension gehen

Urlaub nehmen Selbstständige im Jahr im Schnitt nur 20,7 Tage – Wochenende inklusive, die bei Unternehmern häufig ja auch Arbeitstage sind. Unter 45-Jährige nehmen im Schnitt 22 Tage frei, die über 60-Jährigen nur 19 Tage.

In Pension gehen wollen Selbstständige eher später – im Schnitt liegt das von ihnen angestrebte Pensionsalter bei 64 Jahren. Die unter 45-Jährigen wollen sich mit 62 Jahren früher zur Ruhe setzen als die über 60-Jährigen, die erst mit 71 in Rente gehen wollen.
Geld kein Hauptmotiv für Unternehmer

Ins Unternehmertum gerutscht ist nach eigenen Angaben ein Drittel der Selbstständigen durch zufällige, externe Faktoren, etwa durch familiäre Gründe. Frauen entschieden sich dabei deutlich öfter aufgrund externer Faktoren, etwa Erbschaften oder eine Heirat dafür, bei Männern sind es nur 27 Prozent. Ebenfalls im Schnitt jeder Dritte sagt, er sei durch eine Entscheidung aufgrund der eigenen Persönlichkeit selbstständig geworden – Männer häufiger als Frauen. Für ein Viertel waren der Wunsch nach Selbstverwirklichung und die Begeisterung an der Sache das Hauptmotiv.

Motiviert fühlen sich Unternehmer im Alltag am stärksten durch die Faktoren Freiheit und Selbstbestimmung (von 28 Prozent genannt), danach folgen Kundenzufriedenheit (24 Prozent) und Spaß an der Tätigkeit (16 Prozent). Finanzieller Erfolg wurde lediglich von elf Prozent als Hauptmotivator genannt.(Presse 15.11.2018)

Biogena – Gesundheit am Arbeitsplatz

Biogena, Österreichs führender Mikronährstoffhersteller, setzt sich aus Überzeugung für die Gesundheit und das Wohlbefinden seiner Mitarbeiter ein. Mit kreativen Maßnahmen schafft das heimische Unternehmen mehr Gesundheitsbewusstsein am Arbeitsplatz.

Biogena handelt entsprechend seines Unternehmensleitsatzes „Wissen schafft Gesundheit“… Weiterlesen

Top Ranking,methodisch gesichert – 300 beste Arbeitgeber Österreichs

Das große trend-Ranking der 300 besten Arbeitgeber des Jahres 2018. Für das Ranking hat trend in Kooperation mit Statista, kununu und Xing über 165.000 Bewertungen ausgewertet. 1.000 Firmen aus 20 Branchen wurden beurteilt.

Es ist eine Auszeichnung, deren Validität kaum zu übertreffen ist. Nicht weniger als 165.000 einzelne Bewertungen sind in das Ranking der 300 besten Arbeitgeber Österreichs 2018 eingeflossen, das der trend heuer zum zweiten Mal veröffentlicht. Über mehrere Monate hinweg wurden dazu unter anderem die Mitarbeiter von mehr als 1.000 österreichischen Unternehmen mit mindestens 200 Arbeitnehmern aus 20 verschiedenen Branchen gefragt, ob sie ihren Arbeitgeber weiterempfehlen würden.

Lehrfilm „Alternsgerechtes Arbeiten in der Praxis“

In diesem Film wird die konkrete Umsetzung von alternsgerechtem Arbeiten in vier Unternehmen dargestellt, und zwar mit Praxisbeispielen aus den Bereichen Führung, Weiterbildung, Gesundheit und Arbeitsorganisation bei den Unternehmen Erste Bank, Mondi, ÖBB Infrastruktur und Wopfinger Baumit, die mit ihren Beispielen andere Betriebe zum Nachmachen anregen sollen.
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Arbeitspsychologie

Tagung Linz 14./15.9.2017 – ArbeitnehmerInnen 50+

Ältere Mitarbeiter bilden aufgrund Ihres Erfahrungsschatzes einen wesentlichen Baustein für das Betriebsklima und den Erfolg im Betriebsgefüge des Unternehmens. Eine hohe Beschäftigungsfähigkeit
der wachsenden Gruppe der Generation 50+ ist ein zentraler Erfolgsfaktor zur Fachkräftesicherung für die Wirtschaft. Die in der täglichen Praxis auftretenden Fragen sind auch, aber nicht nur, rechtlicher Natur. Der Kongress „ArbeitnehmerInnen 50+. Ein zu hebenderSchatz im Unternehmen“ ist diesen Fragen schwerpunktmäßig gewidmet.

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Führung – Management – Gesundheit

Vor kurzem bekamen wir aus dem kollegialen Bereich (Fr.Dr.Chadasch) einen Artikel zur Verfügung gestellt,den wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen.

Gesunde Führung durch Coping und Resilienz

Arbeitsklimaindex 2017 – Stress,Burnout

Vier von zehn machen sich Sorgen um Kollegen/-innen

Fast jeder dritte Beschäftigte in Österreich kennt Fälle von Burnout im eigenen Betrieb und ebenfalls rund ein Drittel sieht sich zumindest leicht burnoutgefährdet. Das ist ein Ergebnis des Arbeitsklimaindex 2017 (AK OÖ).  Mehr Lesen

Wiedereingliederungsteilzeit-Gesetz: Umsetzung im Betrieb

Tagung zu Arbeitsgesundheit und psychischen Belastungen

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Gesundheitliche Ressourcen stärken – psychische Belastung reduzieren
16. 06.– 17. 06. 2016, Wien
Courtyard by Marriott Wien Messe
Themenpool:
Burnout, Unternehmensethik, Resilienz und Führung uvm.

Präventionskongress 2015 „Prävention in der Arbeitswelt“

1. Präventionskongress 2015 „Prävention in der Arbeitswelt“

Vom 21.-22. Mai 2015 öffnet der 1. ASU-Präventionskongress 2015 „Prävention in der Arbeitswelt“ in der Filderhalle in Leinfelden-Echterdingen erstmals seine Tore. Unweit des Stuttgarter Flughafens tauschen sich dann Experten aus dem gesamten deutschsprachigen Raum zum Thema „Prävention in der Arbeitswelt“ aus. Konzipiert als interdisziplinäre Fortbildungstagung für Personalverantwortliche und UnternehmerInnen sowie Experten aus Arbeitsmedizin, Arbeitssicherheit, BGM und Arbeitspsychologie möchte diese den Austausch unter den Fachleuten der verschiedenen Disziplinen ermöglichen und deren Vernetzung intensivieren. Weiterlesen

Schweizer Job-Stress-Index 2014 publiziert

Der Schweizer «Job-Stress-Index 2014» , den die Universität Bern und die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften im Auftrag der Gesundheitsförderung Schweiz erstellt haben besagt u.a.: weit über eine Million der 4,9 Millionen Arbeitnehmer in der Schweiz sind in der Arbeit übermäßig gestresst. Zwei Millionen sind am Arbeitsplatz mit Erschöpfung konfrontiert. Die Zahlen entstammen einer repräsentativen Onlineumfrage bei fast 3500 Erwerbstätigen in der Schweiz. Der Schweizer Wirtschaft kostet das pro Jahr ca. 5,6 Milliarden Franken

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Folien

Berufsrisiko psychische Erkrankung

Nicht alle Berufstätigen sind vom Risiko psychischer Erkrankungen gleich stark betroffen. Das haben Wissenschafter an der medizinischen Universität in Cincinnati mit einer umfassenden Studie herausgefunden.

Mit den Daten von rund 215000 erwerbstätigen Personen haben die amerikanischen Forscher in einem Zeitraum von fünf Jahren untersucht, in welchen Jobs überdurchschnittlich oft Depressionen auftreten und vor allem: welche Arbeitsumstände dafür verantwortlich sind.

Eine Negativreihung betroffener Berufsbilder findet man hier aufgelistet

 

High-Level-Workshop „Arbeitspsychologie“

Vom 16.-18.Juni 2014 findet in der Dresden die Tagung/Workshop „Psychologie der gesunden Arbeit“ statt. Hoher Expertiselevel!

Weitere Informationen

Forum Betriebliche Gesundheitsförderung Neu

Betriebliche Gesundheitsförderung ArbeitspsychologieNeu und gut gelungen! Nach 5 Jahren war es Zeit für einen Webseiten-Relaunch,ein neues Layout war fällig. Gerne laden wir alle Interessenten an (interaktiver) Betrieblicher Gesundheitsförderung ein,uns jetzt zu besuchen: www.betrieblichegesundheitsfoerderung.org .

Betriebliches Anwendungsseminar „Verfahren der Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastungen gemäß ASchG 2013“

SeminarAb sofort verfügbar: Betriebliches Anwendungsseminar „Verfahren der Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastungen gemäß ASchG 2013“.

Inhalte: Qualitätskriterien von arbeitswissenschaftlichen/ arbeitspsychologischen Evaluierungsverfahren -fachlich bzw. gemäß ASchG 2013. Evaluierungsverfahren und Analysetiefe mit 3 Stufen-Raster. Welches arbeitsinspektionskompatible Verfahren ist für meinen Betrieb konkret geeignet und wer kann/darf damit arbeiten (Arbeitspsychologen,Präventivkräfte,sonstige Fachleute,SVP`s..). Konkrete Verfahrensauswahl und Umsetzungsplanung. Auswertungsplanung und round up.

Weitere Arbeitspsychologie-Seminare

Anfrageformular

Arbeitspsychologische Standards einer Evaluierung

Was sind wesentliche arbeitspsychologische Standards einer ASchG-konformen (Erst-) Evaluierung psychischer Belastungen? Ein Überblick.

Arbeitsinspektion und Evaluierung

Wie das Arbeitsinspektorat die Evaluierung psychischer Belastungen unterstützt und detailliert überprüft erfährt man in praxisorientierter Darstellung hier.

Neue Infoschiene/Webseite/Newsfeed: Evaluierung psychischer Belastungen

Aufgrund äußerst zahlreicher Anfragen zum Thema „Evaluierung psychischer Belastungen“ im Betrieb haben wir hierzu -kurzentschlossen- eine eigene Infoschiene im Web errichtet.

Hier wird ab sofort kontinuierlich über die betrieblichen Anforderungen der ASchG-Novellierung 2012 berichtet,natürlich mit Themenschwerpunkt „Belastungsevaluation.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch – hier klicken 

Ihr Dr.Blind & Team

ASchG-Novelle 2012/2013 – Arbeitspsychologie wird betrieblich eingeführt – Evaluierung psychischer Belastungen – Medienbeitrag 31.5.2012 – Seminar Special

Info-Webseite: http://evaluierung-psychischer-belastungen.at

 

arbeitspsychologie salzburg

NEU! Spezialseminar zum Thema (auch mit 15% KMU-Rabatt)

Wir freuen uns,daß unser Kunde die ERSTE BANK AG bzw. ERSTE GROUP  die im Medienbericht angeführten, im nationalen Rahmen einzigartigen Ergebnisse bzgl. Fehlzeitenreduzierung psychischer Erkrankungen aufweisen kann.

Download:

Evaluierung psychischer Belastungen

                                   

Novelle/Zeitplan: Die österreichischen Sozialpartner haben eine inhaltliche Einigung getroffen und diese an den zuständigen Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz übermittelt. Das Ministerium plant daher eine entsprechende Gesetzesvorlage zur Änderung des ArbeitnehmerInnenschutzgesetzes (ASchG), die im Sommer 2012 begutachtet und schlussendlich im Herbst 2012 einer Beschlussfassung im Nationalrat zugeführt werden soll, damit eine Inkraftsetzung per 1.1.2013 erfolgen kann.

AschG-Novelle – Evaluierungs- und Maßnahmenpflicht bzgl. psychischer Belastungen für Betriebe ab 2013

Sozialpartnereinigung zum ArbeitnehmerInnenschutz kann spürbare Verbesserungen gegen Burnout und psychische Erkrankungen bringen.

Aktuell: Seminar-Special 

Download Medienbeitrag: Evaluierung psychischer Belastungen

Wien (OTS) – „Mehr Arbeits- und Organisationspsycholog/innen in den Betrieben, eine systematische Erfassung von Stressoren und psychischen Belastungen der Arbeit: Im künftigen ArbeitnehmerInnenschutzgesetz haben die Sozialpartner einen wichtigen Meilenstein im Kampf gegen psychische Belastungen am Arbeitsplatz gesetzt“, sagt Alice Kundtner, Leiterin des Sozialbereichs der
Arbeiterkammer. In dieser Woche haben sich die Sozialpartner einvernehmlich auf bedeutsame Verbesserungen im ArbeitnehmerInnenschutz geeinigt. Das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz,
das Arbeitsinspektionsgesetz und die arbeitsmedizinische Ausbildungsverordnung werden novelliert. „Es lohnt sich für alle,wenn dieser Entwurf der Sozialpartner so durchkommt, wie er jetzt geplant ist“, so Kundtner. Für die Betriebe, weil sie weniger Kosten durch lange Krankenstände und reduzierter Leistungsfähigkeit haben.Für die Beschäftigten, weil sie vor Schmerz und Leid bewahrt werden,
gesund in der Arbeit bleiben können und Gesundheit Teil ihrer Lebensqualität ist. Für die Sozialversicherung, weil gesunde Menschen die Ausgaben der Sozialversicherung reduzieren.

Kern der Neuerungen, die ab 2013 wirksam werden sollen, ist die Erweiterung der Evaluierungsverpflichtung. Es kommt eine klare und eindeutige Verpflichtung psychische Belastungen der Arbeit zu erheben, zu beurteilen und geeignete Maßnahmen zur psychischen Gesundheit der ArbeitnehmerInnen festzulegen und umzusetzen. Zur Unterstützung der Arbeitgeber bei der Evaluierung psychischer Belastungen müssen dafür fachkundige Personen insbesondere Arbeits-
und OrganisationspsychologInnen eingesetzt werden.

Weitere inhaltliche Neuerungen sind:
Künftig haben Arbeitgeber im Rahmen ihrer Fürsorgepflicht auch explizit auf die Integrität und Würde der bei ihnen arbeitenden Menschen zu achten. Die Aufgaben der Arbeitsinspektion werden um den Schutz der
Integrität und Würde der ArbeitnehmerInnen erweitert. Die Ausbildungsdauer zur ArbeitsmedizinerIn wird um 30 Stunden auf 390 Stunden erhöht, um mehr Kenntnisse über altersgerechte Arbeitsplätze zu vermitteln und über Grundlagen der Arbeits- und Organisationspsychologie besser Bescheid zu wissen. Bei der Evaluierung psychischer Belastungen haben sich die Sozialpartner zudem darauf geeinigt, Aktivitäten zur praxisgerechten Umsetzung zu setzen. Die Betriebe sollen durch Informationen und Beratung unterstützt werden.

„Die AK hat seit Jahren darauf hingewiesen: Burnout und stressbedingte seelische Erkrankungen sind die neuen Krankmacher am Arbeitsplatz. Mit den gesetzlichen Neuerungen ist uns ein wichtiger
Teilerfolg für die Beschäftigten gelungen“, sagt Kundtner. Es ist mittlerweile anerkannt, dass psychische Erkrankungen als Folge von Arbeitsbelastungen auf dem Vormarsch sind. Mit den jetzt
vereinbarten Verbesserungen trägt der ArbeitnehmerInnenschutz ein Stück zeitgemäßer den Anforderungen der modernen Arbeitswelt Rechnung.
Internationale Studien zeigen auf, dass in Europa zwischen 50 und 60 Prozent der krankheitsbedingten Arbeitsausfälle in der einen oder anderen Form auf Stress in der Arbeit zurückzuführen sind. Die
dadurch bedingte Verringerung der Arbeitsleistung und -produktivität führt zu negativen gesamtwirtschaftlichen Kosten von bis zu 3,3 Milliarden Euro. Je nachdem ob neben den direkten medizinischen und betrieblichen Kosten auch noch eine Bewertung des Verlusts an
Wertschöpfung und der Einschränkung der Produktivität vorgenommen
wird.

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Psychische Belastungen nehmen zu – hoher Bedarf an Arbeitspsychologie

STUDIE ÖSTERREICH

Schlafstörungen, Angstzustände, Depressionen oder Bluthochdruck sind nur einige der Krankheitsbilder, die durch psychische Belastungen in der Arbeitswelt ausgelöst werden. Seit 1995 haben sich die Krankenstandstage infolge von psychischen Erkrankungen mehr als verdoppelt, jährlich entstehen dadurch messbare gesamtwirtschaftliche Kosten von 3,3 Milliarden Euro, rechnete Arbeiterkammer-Präsident Herbert Tumpel vor. Wifo-Expertin Gudrun Biffl setzt die Kosten aber fast doppelt so hoch an.Click here to find out more!

Die Donauuniversität Krems und das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) haben im Auftrag der Arbeiterkammer (AK) erforscht, was arbeitsbedingte psychische Erkrankungen auslösen und was sie Österreich kosten. Studienautorin Biffl erklärte, dass die gesamtwirtschaftlichen Kosten bis zu doppelt so hoch wären, wenn man die Arbeitnehmer miteinberechnet, die „unter Stress Pillen einwerfen“ und so zwar am Arbeitsplatz erscheinen, aber nicht mehr produktiv sind.

Weniger Arbeitsunfälle

Die Krankenstandstage wegen psychischer Probleme steigen seit Jahren, während die Zahl der Arbeitsunfälle zurückgeht. Dieses Phänomen sei ein Zeichen für den Wandel der Wirtschaftswelt. Vor 20 Jahren arbeitete die Hälfte in der Industrie, heutzutage sind zwei Drittel der Beschäftigen in der Dienstleistung tätig. Besonders betroffen seien Arbeitnehmer, die viel mit anderen Menschen zu tun haben, also Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialwesen oder auch Lehrer.

Der Druck sei in den letzten Jahren stark gestiegen, sagte Tumpel und verwies auf knappere Lieferzeiten, mehr Konkurrenz und auf Fristen, die eingehalten werden müssen. Der Leistungsdruck werde von den Chefs auf die Mitarbeiter übertragen, die Verantwortung übernehmen und mehrere Tätigkeiten gleichzeitig ausführen müssen, so Tumpel. Dazu kommen Jobunsicherheiten oder fehlende Anerkennung, die zusätzlich belasten. Ein noch höheres Risiko psychisch zu erkranken haben Migranten und Arbeitslose.

Drittel der Frühpensionen aus psychischen Gründen

Die Studie zeigt, dass Personen, die von psychischen Arbeitsbelastungen betroffenen sind, häufiger gesundheitliche Probleme bekommen, dazu zählen Stress, Kopfschmerzen aber auch Herz-Kreislauferkrankungen. Außerdem beeinflussen sich psychische und körperliche Krankheiten gegenseitig und verlängern so die Krankenstände noch weiter. Bei psychischen Belastungen sind die durchschnittlichen Fehlzeiten mit 3,3 Ausfallstagen mehr als dreimal so hoch wie bei Krankenständen ohne arbeitsbedingte Belastungen (im Schnitt 0,8 Tage).

2011 erfolgte ein Drittel aller Neuzugänge bei den krankheitsbedingten Frühpensionierungen aus psychischen Gründen. Belastete Mitarbeiter steuern entweder auf die Invaliditätspension oder auf ein Burn-out zu, warnte Biffl. Die Arbeiterkammer fordert daher, dass neben Arbeitsmedizinern auch Psychologen gesetzlich im Arbeitnehmerschutz verankert werden. Die 500 dafür notwendigen Arbeitspsychologen würden laut AK 46 Millionen Euro pro Jahr kosten.

Interview: Burnout-Prävention und toolkit für Betriebe

   NEU! Aktuell werden hier im Zusammenhang mit dem aktuellen Interview (Dr.Blind zur betrieblichen Burnout-Prävention in TOP TIMES 5/2011, Schwerpunkt: BETRIEBLICHE GESUNDHEITSFÖRDERUNG ) eine BURNOUT CHECKLISTE für Betriebe eingestellt sowie ein angebotsorientierter Toolkit!

TOPAKTUELL – Zur Burnout-Checkliste: Burnout-Checkliste fuer Betriebe

SEMINAR SPECIAL – anlässlich unseres aktuellen Burnout-Schwerpunktes offerieren wir aktuell ein Spezialseminar „Betriebliche Burnout-Prävention“ (Firmenseminar,extern) mit 15% KMU-Rabatt. Dieses ist nicht via Webshop buchbar, Inhalte und Details ausschliesslich auf Anfrage – burnoutseminar@arbeitspsychologie-online.at .

Kontaktformular

Kompetenzzentrum Arbeitspsychologie runderneuert

Effizient und benutzerfreundlich

Unser Fachmagazin zur Arbeitspsychologie auf Expertenebene wurde runderneuert.

Hier findet man u.a. auch die aktuelle Diskussion um die Einführung des Arbeitspsychologen als 3.Präventivkraft im Rahmen des Arbeitnehmer/innen- Schutzgesetzes widergespiegelt.

Zur Webseite

Arbeitspsychologie – das Profibuch

Eberhard Ulich

Arbeitspsychologie

 7., überarbeitete und aktualisierte Auflage 2011

908 Seiten, zahlreiche Abbildungen,

Format 16 x 23 cm, gebunden

CHF 62.00 / EUR 44.95 (D)

ISBN 978-3-7281-3370-0

Koproduktion Schäffer/Poeschel Verlag

vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

Eberhard Ulich stellt in diesem wegweisenden Buch praxiswirksame theoretische Konzepte vor, die bisher in keinem anderen arbeitspsychologischen Grundlagenwerk so zusammengefasst und zueinander in Beziehung gesetzt wurden. Die Praxisrelevanz wird anhand zahlreicher Beispiele jeweils konkret belegt.

Die 7. Auflage enthält in allen Kapiteln Ergänzungen und Erweiterungen, zusätzlich einen Auszug aus der Europäischen Norm über die Merkmale gut gestalteter Arbeitsaufgaben, ein Beispiel für Industrielle Demokratie sowie einen Abschnitt über Präsentismus.   Weiterlesen

Wertschätzung in der Personalarbeit – warum eigentlich?!

Neue Publikation

Mit einiger Verspätung ist nun die 2. Ausgabe des Jahrgangs 2010 des Journal für Psychologie, der Zeitschrift der Neuen Gesellschaft für Psychologie, erschienen. Der Themenschwerpunkt lautet „Soziale Anerkennung durch Arbeit und Beruf“. Herausgegeben wurde diese Ausgabe von Ralph Sichler, Stephanie Göll und Philipp Rettler.

Anerkennung durch die Arbeit, die jemand leistet, oder den Beruf, den jemand ausübt, zu finden, ist ein von vielen Menschen begehrtes, aber auch rares Gut. Dies betrifft nicht nur die Praxis, auch die psychologische Auseinandersetzung mit sozialer Anerkennung wird stark vernachlässigt. Im Schwerpunkt dieses Heftes wird versucht, das Phänomen Anerkennung im Kontext von Arbeit und Beruf aus unterschiedlichen psychologischen oder der Psychologie nahestehenden Perspektiven zu beleuchten.

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