Dieser Wandel hat auch Auswirkungen auf die Arbeitswelt und stellt Unternehmen vor große Herausforderungen: Denn die Altersgruppe der über 45-Jährigen, die bereits jetzt die größte Gruppe aller Beschäftigten stellt, wird in Zukunft noch weiter anwachsen.
Die skizzierten Entwicklungen bergen für Unternehmen aber auch Chancen, denn die Arbeitswissenschaft belegt, dass Älterwerden nur in bestimmten Dimensionen einem Abbau gleichkommt. So bleiben psychische Fähigkeiten wie Denken oder Konzentrationsfähigkeit im Laufe des Alterungsprozesses gleich, während geistig-soziale Fähigkeiten wie Urteilsvermögen und soziale Kompetenz sogar zunehmen.
„Alternsgerechtes Arbeiten“ ist allerdings nicht gleichzusetzen mit „Altersgerechtem Arbeiten“, denn das kleine „n“ macht einen entscheidenden Unterschied: Es geht nicht nur um ältere Beschäftigte, sondern darum, (dauerhaft) schädigende Einflüsse auf die körperliche, geistige und soziale Gesundheit in allen Erwerbsphasen zu vermeiden. Auch bei jüngeren und mittleren Altersgruppen müssen Maßnahmen gesetzt werden, etwa in den Bereichen Weiterbildung, Arbeitsorganisation, Führung, Personalentwicklung sowie Unternehmensstrategie und -kultur.
Hinzu kommt, dass Menschen auch innerhalb einer Altersgruppe keineswegs homogen sind. Mit zunehmendem Alter nehmen auch die gesundheitlichen Unterschiede zwischen Menschen gleichen Alters zu. Andere sozialdemografische Faktoren, z. B. Bildung, Geschlecht, Herkunft und damit verknüpfte Erwerbsverläufe, Lebensgeschichten und Wertorientierungen, spielen eine wichtige Rolle. Alternsgerechte Arbeit ist damit ein Element einer differenzierter werdenden Belegschaft in einer sich rasch verändernden Arbeitswelt.
Betroffen sind Entscheidungs- und Funktionsträger in den Betrieben, denen die AUVA einen Mix aus Beratungsangeboten und Informationsmaterialien bietet. So auch Kurse zum Thema „Alternsgerechtes Führen“, die Entscheidungsträger dabei unterstützen sollen, die Situation im eigenen Unternehmen zu überblicken, Handlungsmöglichkeiten zur Umsetzung alternsgerechter Arbeitsgestaltung zu erkennen und den Gedanken der alternsgerechten Arbeitsgestaltung in die Arbeitsplatzevaluierung zu integrieren.
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