Produktivität in Österreich steigt – Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter am Arbeitsplatz gleichbleibend.
In Österreich die Produktivität immens gesteigert. Von 2005 bis 2012 stieg die Produktivität je geleistete Arbeitsstunde in Österreich um knapp 16 Prozent. Der Grund dafür ist nicht die höhere Belastung der Mitarbeiter, sondern sind vielmehr Faktoren wie bessere Maschinen, neue Technologien und Strukturen. Das geht aus einer Studie der Wiener Produktivitätsberatung Czipin Consulting her vor. Denn die Leistungsbereitschaft und -fähigkeit des einzelnen Mitarbeiters am Arbeitsplatz hat sich in den vergangenen 15 Jahren nicht geändert. Im vergangenen Jahr war er im Schnitt 37 Minuten pro Arbeitsstunde produktiv, das entspricht 61,5 Prozent der Arbeitszeit.
Das Datenmaterial stammt aus rund 500 Einzelstudien, die Czipin im Zuge der Beratungstätigkeit durchgeführt hat. Selbst wenn man einräumt, dass die Beratung von Czipin Consulting vor allem von jenen Unternehmen in Anspruch genommen wird, die ein Effizienzproblem haben, so besitzen die Zahlen trotzdem allgemeine Aussagekraft. „Ich gehe davon aus, dass in österreichischen Unternehmen ein Potenzial zur Leistungssteigerung von 30,7 Milliarden Euro steckt“, rechnet Alois Czipin hoch.
Die Arbeitsmoral steigt
Nur in 4,7 Prozent der Fälle ist die schlechte Arbeitsmoral Grund für die mangelnde Leistung. Im Gegenteil: Die Arbeitsmoral stieg in den vergangenen Jahren sogar. 2009 waren noch 12,4 Prozent der Produktivitätsverluste auf exzessive Pausen oder mangelnde Motivation zurückzuführen.
Die Unternehmen sind also selbst schuld, wenn die Mitarbeiter ihr Potenzial nicht abrufen können. 56,10 Prozent der Produktivität am Arbeitsplatz geht durch schlechte Planung und Steuerung verloren. Stichwort : ungenutzte Leerzeiten in der Produktion. Der zweitgrößte Hemmschuh für Mitarbeiter ist der Vorgesetzte selbst. Unklare Zielvorgaben und schlechte Einbindung der Führungskraft in den Arbeitsprozess sind in 19,63 Prozent der Fälle Grund für nicht wertschöpfend genutzte Arbeitszeit. Nur in 6,6 Prozent der Fälle sind ungeeignete Mitarbeiter Grund für mangelnde Produktivität, heißt es in der Studie des Wiener Beratungsunternehmens.